Das Wissen um Flora und Fauna ist katastrophal schlecht

Dienstag, 27 October 2015. Quelle: www.rnz.de
"Tag der Jäger, Schützen und Jadghornbläser" am Schützenhaus schaffte da etwas Abhilfe mit einem interessanten Programm
Schriesheim. (dom) Die Schriesheimer Sportschützen nutzen häufig die Gelgenheit, sich zu präsentieren. An diesem Wochenende war es zum Beispiel der "Tag der Jäger, Schützen und Jagdhornbläser". Diese waren einst als Abteilung an die Sportschützen angegliedert. Zwar sind die Musiker längst selbstständig, Kontakte zu den Sportschützen pflegen sie aber weiter. So präsentieren sie sich am Sonntag wieder gemeinsam und zeigten, wie vielseitig ihr Vereinsleben ist. Sportschützenvorstand Georg Berg sprach von einem "vollen Erfolg", da nach seinen Angaben einige hundert Besucher das Vereinsgelände beim Schützenhaus aufsuchten.
Die älteren Kinder und Jugendlichen konnten sich im Luftgewehrschießen versuchen. Ohne Altersbeschränkung war das Bogenschießen unter Aufsicht auf drei Zielscheiben: "Das hat uns großen Spaß gemacht", erzählte freudestrahlend der siebejährige Emil Hendrich. "Und wir haben auch was getroffen", ergänzte sein achtjähriger Kumpel, Jakob Koch, mit einem verschmitzten Lächeln. Gefallen hat den beiden auch die Ausstellung präparierter Tiere, die einen Querschnitt der Bewohner in den heimischen Wäldern zeigte. Darauf legte Ralph Steffen besonderen Wert: "Das Wissen um Flora und Fauna in unseren Wäldern ist heutzutage katastrophal schlecht". Er muss es wissen, schließlich ist er der Schulleiter der Jagdschule Rhein-Neckar, welche die Tierpräparate zur Verfügung stellte.
Dort wird jährlich 25 Schülerinnen und Schülern in einer neunmonatigen Ausildung zum Jagdschein das notwendige theoretische Wissen vermittelt: Welche Tiere dürfen bejagd werden, und wie sehen sie aus? Die Nachfrage ist enorm, jährlich steigt das Interesse an der Ausbildung und auch Führungen durch den Wald, wie Ralph Steffen angab.
Die Vermittlung von Wissen ist auch Iris Hees ein wichtiges Anliegen. Sie ist Naturpädagogin des Landesjagdverbandes und besucht auf ehrenamtlicher Basis Schulen und Kindergärten, um den Kindern im Rahmen ihrer Jugendarbeit Kenntnisse um die Wälder und ihre Bewohner weiterzugeben. Beim "Tag der Jäger, Schützen und Jagdhornbläser" war sie mit einem Infostand präsent und bot ein Jagdquiz für die Kinder an.
Der Jäger Siegbert Rieger hatte an diesem Tag eine andere Aufgabe. Er zeigte den Besuchern in einer kleinen Vorführung, worauf es bei der Ausbildung von Jagdhunden ankommt. Dazu führte er erst den Hund mit Namen Bones auf einen Tisch, um ein Kommunizieren auf Augenhöhe zu ermöglichen, wie er erklärte. Dann musste der Hund, ein kleiner Münsterländer, den Anweisungen von Siegbert Rieger folgen. Das klappte auch recht gut;mit seinen neun Monaten stehe Bones allerdings noch am Beginn seiner Ausbildung, wie Rieger anmekrte. Dagegen folgte Gino schon aufs Wort, hielt ein rohes Ei, das die Beute darstellte, ruhig im Mail ohne es zu zerdrücken. Mit seinen zehn Jahren auch kein Wunder, aber wie der Mensch lernen die Tiere ebenfalls ein Leben lang und wachsen mit ihren Aufgaben, wie Rieger erklärte. Das soziale Verhalten gegenüber Mensch und Tier sei bei der Ausbildung heute entscheidend, brachte er seine Arbeit auf den Punkt. Für seine Darbietung bekam er den freundlichen Applaus der Besucher, die einen Kreis um ihn und seine Hunde gebildet hatten.
Gerhard Krämer nahm diese anschließend mit auf eine Schweiß-Führung, um aufzuzeigen, welche außergewöhnliche Leistung die Hunde mit ihrem Geruchssinn vollbringen. Das feine Näschen macht sie für die Jäger so wertvoll. Für die Ohren der Besucher gab es ein musikalisches Programm, das die Jagdhornbläser und die Fanfarenmusiker "Schriesheimer Löwen" gestalteten.